Mittwoch, 11. Dezember 2013

Schlesischer Mohnstollen

als wir vor einiger Zeit im Spreewald waren hat sich mein Mann ein Stück Mohnstolle gekauft. Sie sah in der Auslage richtig saftig und lecker aus.
Zu Hause probierte er dann das erste Stück, die Enttäuschung war groß.
Sie war trocken und hat ihm nicht geschmeckt. Der Rest landete in der Tonne.

Bis lang habe ich mich ja geweigert einen Mohnstollen zu backen. Davon bekomme ich immer Sodbrennen.

Zum Wochenende war aber Besuch angesagt und da dachte ich ihm vielleicht eine Freude zu machen.

Jetzt muss nur noch das richtige Rezept gefunden werden, denn es muss ja mehr Mohn als Teig sein. So meine "bessere Hälfte"

Bei Chefkoch.de bin ich dann fündig geworden.

Das Problem ist ja nur, wo bekommt man noch frisch gemahlenen Mohn her.
Früher stand in den großen Lebensmittelgeschäften zur Weihnachtszeit eine Mohnmühle und dort konnte man sich den Mohn dann selbst mahlen.
Aber ich denke mal, dass man dies aus hygienischen Gründen untersagt hat.
Jetzt muss man zu den Fertigprodukten greifen.

Zutaten für eine große Mohnstolle:

für den Teig:
600 g Mehl
250 ml Milch
20 g frische Hefe *
75 g Zucker
1 gestr. Teel Salz
1 Eigelb **
100 g weiche Butter
abgeriebene Schale einer Zitrone

für die Füllung:
500 g Mohn ***
200 ml Milch
200 g Zucker****
1 Pck. Vanillezucker*****  
1/2 Teel Zimt
50 g weiche Butter
200 g Sultaninen******
50 g geh. Mandeln
1 EL Rum
1 Eiweiß**

Zubereitung:
  • Mehl in eine große Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken
  • Milch leicht erwärmen
  • die Hefe in die Mulde bröseln, etwas Zucker und die lauwarme Milch dazugeben und verühren
  • abgedeckt bei Zimmertemperatur 20 Minuten gehen lassen
  • dann restliche Milch, Eigelb, Zucker, Salz, Butter und Zitronenschale erst mit einem Kochlöffeln unterschlagen, dann alles kräftig kneten, bis ein glatter Teig entsteht
  • zugedeckt bei Zimmertemperatur eine Stunde gehen lassen
  • für die Füllung die Milch aufkochen und den Mohn damit überbrühen
  • alle anderen Zutaten untermischen
  • etwa 30 Minuten quellen lassen
  • den gegangenen Hefeteig nochmal kurz durchkneten und zu einen großen Rechteck ausrollen (ca. 40 cm x 80 cm)
  • die Mohnfüllung darauf verstreichen, dabei 2 cm Rand freilassen
  • Teigplatte aufrollen und eine Stollen formen
  • auf ein gefettetes oder mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
  • noch mal 1 Stunde gehen lassen
  • damit der Stollen nicht zu sehr in die Breite geht, habe ich einen eckigen Tortenring darum gelegt
  • den Backofen auf 150 °C Umluft vorheitzen und den Stollen ca. 40 Minuten backen
Im Originalrezept ist noch ein Zuckerguss aus Puderzucker und Zitronensaft angegeben.
Ich habe nur Puderzucker darüber gesiebt.


*da ich nicht lesen kann, habe ich den ganzen Würfel genommern, hat aber nicht geschadet
** ich habe 2 Eigelb genommen, da ich in die Füllung zwei Eiweiß getan habe
*** Fertigprodukt und da meine bessere Hälfte viel Mohn im Stollen haben möchte, habe ich 750 g verwendet. Beim nächsten Mal werde ich 1000g verwenden
****habe ich weggelassen, da der Fertigmohn schon gezuckert ist
*****zwei verwendet
******am Tag zuvor in Rum eingeweicht

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bei uns hieße das Mohnstrudel.
Mach ich auch ganz gerne, oder solchen mit Nüssen drinnen.
Mohn kriegt man hier wohl im Ganzen, auch gemahlen ohne Zucker oder anderem drinnen.

Sieht sehr gut aus, bis auf die Rosinen ;-)

Küchentheater hat gesagt…

Ja, ja, ich weiß. Ein Rosinenverächter. Es sind ja keine Rosinen, es sind Korinten ;-D.
Aber sag mal, Strudelteig ist doch aber ohne Hefe, oder irre ich mich da.

Unknown hat gesagt…

Sieht lecker aus, dein Mohnstollen. In Polen (wo ich herkomme) wird auch viel mit Mohn gebacken und so einen Mohnstollen gibt es natürlich auch. Ich mochte den eigentlich nie, aber seit letztem Jahr taste ich mich ran und mag ab und zu ein Stück. Traditionell muss man an Silvester ein Stück essen, denn das verspricht Geld im neuen Jahr. ;)

Küchentheater hat gesagt…

na, dann muss ich zu Sivester wieder einen backen ;-). Es war auch meine ertse Mohnstolle, weil ich davon immer Sodbrennen bekomme. Aber dieses Mal ist es ausgeblieben und der Stollen hat richtig lecker geschmeckt.

Anonym hat gesagt…

Es gibt viele Strudelarten die mit Germ, also Hefe hergestellt werden, zb. Mohn oder Nussstrudel
http://giftigeblonde.wordpress.com//?s=Nussstrudel&search=Los

Klassischer Apfelstrudel wird mit normalem Strudelteig hergestellt, so wie der da:
http://giftigeblonde.wordpress.com/2013/09/18/wieder-mal-apfelstrudel-alles-selbstgemacht/

Korinthen mag ich auch nicht grins :-)

Küchentheater hat gesagt…

Wieder was dazu gelernt.

Anonym hat gesagt…

Echt witzig irgendwie, so weit weg wohnen wir doch alle nicht auseinander, trotzdem ist alles anders ;-)

Küchentheater hat gesagt…

in Österreich scheint einiges anders zu sein. Aber ich liebe das Land. Es war lange Zeit mein/unser Urlaubsziel. Es ist schon ein schönes Stückchen mit dem Auto. Nach Kärnten waren wir immer so 10 Stunden unterwegs.

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