Ende letzten Jahres kaufte ich frische Blut- und Leberwurst einer namhaften Berliner Wurstfabrik.
Sie schmeckt uns eigentlich immer am besten.
Die Blutwurst ist auch etwas fester, so das man sie auch in Scheiben schneiden und braten kann.
Irgendwie sind wir aber nicht dazu gekommen die Wurst zu essen. Am dritten Januar war es dann aber so weit und bis zu diesem Datum war sie auch haltbar.
Ich taute am Abend vorher Sauerkraut auf und bat meine "bessere Hälfte" Kartoffeln zu schälen, damit ich gleich mit dem Kochen anfangen kann, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.
Gesagt, getan.
Ich kam nach Hause, setzte die Kartoffeln auf, machte die Wurst und das Sauerkraut auf kleiner Flamme warm.
Das Wurstwasser war noch gar nicht richtig heiß, da fing eine Wurst nach der anderen an zu platzen und es kam auch ein komischer etwas säuerlicher Geruch aus dem Topf. Ich habe mir aber nicht viel dabei gedacht, den sie waren ja bis zu diesem Tag noch haltbar. Wir setzten uns an den Tisch und fingen an zu essen. Da stellte ich nun fest das die Wurst sauer war.
Mein Mann erzählte mir dann, dass er die Wurst schon abgewaschen habe, als er sie in den Topf mit Wasser gab. Sie hatte schon einen Schmierfilm.
Gut, ich hätte da schon gleich reagiert und sie gar nicht erst warm gemacht, sondern mir was anderes ausgedacht.
Aber wie schon erwähnt, ich war arbeiten.
Nun war mir auch klar warum die Pelle platze.
Durch den Gärungsprozess entstand ein Gas was sich beim erwärmen ausdehnte.
Ihr könnt euch vorstellen, das wir ganz schön sauer waren, im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir aßen nun trockene Kartoffeln mit Sauerkraut.
Kurzer Hand fischte ich die Verpackung wieder aus dem Mülleimer, scannte sie ein und schreib eine E-Mail an die Firma.
Nach einigen Tagen erhielt ich auch Antwort. Die Firma entschuldigte sich und möchte uns eine kleine Entschädigung überreichen. Sie baten um meine Telefonnummer damit der Außendienstmitarbeiter einen Termin mit mir vereinbaren kann.
Es verging Woche um Woche, nichts rührte sich. Alle zwei Wochen schrieb ich erneut E-Mails, erhielt auch prompt immer einen Rückruf, mit einer Entschuldigung.
Aber der Außendienstmitarbeiter meldete sich nicht bei mir. Nun stellt sich bei mir langsam das Gefühl ein, dass das Hinhaltetaktik ist.
Irgendwann wird die Frau schon aufgeben. es handelt sich ja schließlich nur um etwas Blut- und Leberwurst. Und ob wir den einen Kunden nun behalten oder nicht, ist auch kein Problem. Es gibt genug andere Kunden.
Irrtum, bei mir geht es langsam ums Prinzip und wenn die denken, dass ich aufgebe haben sie sich geschnitten.
Am 18. 02. schrieb ich erneut eine E-Mail.
Dreimal dürft ihr raten: es gab immer noch keine Regulierung.
Nächste Woche geht ein ausführliches Schreiben an die Geschäftsführung der Firma.